FRÖBEL wächst auf 5.000 Mitarbeitende

Trotz des eklatanten Fachkräftemangels in der frühen Bildung gewinnen wir jährlich rund 1.200 pädagogische Fachkräfte und Leitungskräfte für FRÖBEL. So begrüßten wir 2017 die 3.000ste Mitarbeiterin, 2020 dann die 4.000ste. Seit Februar arbeiten mehr als 5.000 Menschen bei FRÖBEL. Wie gelingt uns das?

Laut Befragungen überzeugen wir auch durch unser umfangreiches Inhouse-Fortbildungsprogramm und unsere einmaligen individuellen Karrieremöglichkeiten. Magdalena Zyzik kam über ein Praktikum zu FRÖBEL. Inzwischen ist sie Erzieherin und Multiplikatorin für Diversität und Inklusion - und eine der mittlerweile 5.000 FRÖBEL-Beschäftigten! Im Interview erzählt sie, was ihre Karriere bei FRÖBEL besonders macht.

Frau Zyzik, Sie haben den FRÖBEL-Kindergarten Billstedt als Praktikantin kennengelernt. Warum fiel Ihre Wahl auf eine FRÖBEL-Kita?

Ich habe zunächst eine Ausbildung als Sozialpädagogische Assistentin (SPA) absolviert. Leider war ich mit meiner ersten Praktikumsstelle sehr unglücklich – man hat mir dort kaum verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. Meine Mutter wies mich auf den FRÖBEL-Kindergarten an der Billstedter Hauptstraße in unserer Nachbarschaft hin. Ich sprach den Leiter einfach an, und wenige Tage später hatte ich schon die Zusage für meinen Praktikumsplatz. Überzeugt haben mich der Rundgang durch die sehr moderne Einrichtung und das offene Konzept mit den verschiedenen Funktionsräumen – ich kannte bereits ein paar Kindergärten in Billstedt, aber so etwas noch nicht! Am wichtigsten war aber, dass ich mich hier wirklich willkommen gefühlt habe und vom ersten Tag an voll in das pädagogische Team integriert war.  

Sie absolvierten eine weitere Ausbildung und kamen zwei Jahre später als staatliche anerkannte Erzieherin wieder zurück – warum?

Der Faden zu meinen Kolleginnen und Kollegen in Billstedt riss während meiner Ausbildung eigentlich nie ganz ab. Und so klopfte ich mit meinem Abschluss in der Tasche wieder beim FRÖBEL-Kindergarten Billstedt an. Ich hatte Glück, denn im Elementarbereich, wo ich am liebsten arbeite, wurde gerade Unterstützung gebraucht. Zu meiner großen Freude waren die meisten meiner früheren Kolleginnen und Kollegen noch da, so konnte ich einfach wieder einsteigen – endlich als Erzieherin!

Was ist Ihnen am wichtigsten bei der Arbeit?

Grundsätzlich die Rahmenbedingungen, eine Personalsituation, die mir genug Zeit für jedes Kind gibt und dass wir im Team gut zusammenarbeiten. Hier „halten“ wir uns hier gegenseitig, wenn es mal schwierig wird. Wichtig ist mir außerdem eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Familien – daran arbeiten wir hier, und es klappt wirklich gut.

Billstedt ist ein sehr multikultureller Stadtteil, allerdings ist die Bevölkerung auch stark von Armut betroffen. Welche Herausforderungen bringt das im Kita-Alltag mit sich?

Natürlich spüren wir pädagogischen Fachkräfte, wenn es Familien nicht gut geht. Wir nehmen beispielsweise bei der Planung unserer Angebote Rücksicht auf die Einkommenssituation unserer Familien, schauen, dass Ausflüge wenig kosten und finanzieren vieles über Fördermitgliedschaften. Manche Eltern sind aufgrund traumatisierender Erfahrungen, zum Beispiel aufgrund von Krieg und Flucht, sehr besorgt um ihre Kinder und wir leisten viel Überzeugungsarbeit, wenn es um die Beteiligung der Kinder an Ausflügen geht. Andererseits können wir unseren Kindern mit verhältnismäßig wenig Mitteln sehr viel bieten. Neulich haben wir einen Tagesausflug mit der Fähre nach Finkenwerder, eine ehemalige Elbinsel, gemacht. Manche Kinder hielten die Elbe für den „Ozean“ und konnten gar nicht glauben, dass das alles noch zu „ihrer“ Stadt Hamburg gehört! Sie haben Tage später noch ihren Eltern und in der Kita davon erzählt. So entdecken wir gemeinsam mit ihnen täglich ein Stück Welt.

Welche besonderen Ressourcen bringen die Kinder und Familien mit?

Die größte Ressource ist das Engagement der Eltern, sich in der Kita einzubringen. Die Bindung der Eltern untereinander wie auch an die Kita ist hier sehr stark, wir sind für viele die erste Anlaufstelle im Sozialraum bei Schwierigkeiten aller Art. Im Gegenzug sind unsere Eltern immer bereit, Ausflüge zu begleiten oder in ihren Familiensprachen vorzulesen. Unsere Kinder sprechen bis zu drei Sprachen. Immer mehr Kinder können als Drittsprache Englisch, da sie zuhause offenbar englischsprachige Filme oder Videos sehen. Das ist wirklich faszinierend.

Ihre Familiensprache ist Polnisch. Hilft Ihnen das dabei, einen Zugang zu Familien mit nichtdeutscher Herkunftssprache zu finden?

Nein, das würde ich nicht sagen, Mehrsprachigkeit ist hier völlig normal. Mein Team und auch viele Eltern wissen, dass ich Polnisch kann, manchmal dolmetsche ich – genau wie andere Kolleginnen und Kollegen, die mehrere Sprachen sprechen. Insofern ist es natürlich eine Stärke, die ich ins Team einbringe.
Aber ich bin sicherlich ein gutes Beispiel dafür, welche wichtige Rolle die Kita beim Spracherwerb spielt. Ich selbst habe mit vier Jahren beim Eintritt in die Kita Deutsch gelernt und denke, das war ein Riesenvorteil für meinen weiteren Bildungsweg.

Ihr Bildungsweg ist mit Ihrer Ausbildung zur Erzieherin nicht abgeschlossen – seit April 2022 qualifizieren Sie sich weiter zur Multiplikatorin für Diversität und Inklusion. Wie kam es dazu?

Tatsächlich kannte ich das Modell der Fachkarrieren bei Fröbel gar nicht. Da wir seit zwei Jahren Integrationskita sind, betreuen wir hier zunehmend auch Kinder mit kognitiven, psychischen und motorischen Einschränkungen. Und so kam eines Tages eine Kollegin auf mich zu. Sie meinte, wir bräuchten jemanden, die das Team bei der Umsetzung von Inklusion unterstützt: „Ich sehe dich da“. Tatsächlich habe ich ein Händchen für Kinder mit herausforderndem Verhalten oder Einschränkungen und hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, mich zur Heilpädagogin weiter zu qualifizieren. Allerdings hätte ich dafür wieder zur Schule und also raus aus der Praxis gemusst. Die Ausbildung zur Multiplikatorin kann ich „im Job“ machen – deshalb habe ich nicht lange überlegt und mich nach Rücksprache mit unserer Leitung beworben.

Was können Sie in dieser neuen Rolle bewirken?

Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, einen „Maßnahmenplan“ umzusetzen. Das Thema Inklusion hat mittlerweile einen festen Platz in unseren Teamrunden. Wir besprechen und beraten uns gegenseitig zu einzelnen Kindern und entscheiden auch über sinnvolle Anschaffungen, z.B. einen Akustiksessel, der besonders Kindern auf dem Spektrum jederzeit einen Rückzugsort von der Reizflut im Kita-Alltag bietet. Mir geht es gerade vor allem darum, Erfahrungen und Kompetenzen im Team zu bündeln und transparent zu machen. Wer kann was besonders gut – und kann einer Kollegin oder einem Kollegen oder dem gesamten Team gut weiterhelfen? Wir sind ein Team und haben das gemeinsame Ziel, unsere Kinder bestmöglich zu fördern und ihnen vor allem eine schöne Zeit in der Kita zu bieten.

Magdalena Zyzik

Magdalena Zyzik (23) arbeitet als pädagogische Fachkraft im Fröbel-Kindergarten Billstedt im Hamburger Bezirk Wandsbek, wo sie auch aufgewachsen ist. Einen Ausgleich zum herausfordernden Alltag in einer Einrichtung mit immerhin 170 Kindern und ihren Familien findet die ehemalige Leistungsschwimmerin im Billstedter Handballverein. Sie verbringt ihren Feierabend aber auch sehr gerne mal mit einem guten Film auf dem Sofa.

Wie sieht denn ein guter Kita-Tag für ein Kind aus?

Wenn ein Kind das Gefühl hat, dass es „gesehen“ wurde, dass seine Interessen und Bedürfnisse erfüllt wurden – ob es gemeinsam ein Buch anschauen, Singen oder lieber ausgelassen im Garten spielen wollte. Und wenn es die Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen hat, die es sich wünscht.

Und wann sprechen Sie von einem guten Arbeitstag?

Ich gehe zufrieden nach Hause, wenn mein Tag abwechslungsreich war und ich mir genügend Zeit für die Kinder, für die unmittelbare pädagogische Arbeit nehmen konnte. Für mich ganz persönlich gehört zu einem erfüllten Tag viel Bewegung, am liebsten zur Musik. Ich singe und tanze gern mit den Kindern, die Instrumente sollte allerdings jemand anders spielen...

Und worauf freuen Sie sich, wenn Sie morgen früh zur Arbeit gehen?

Das klingt wie ein Klischee, aber am meisten freue ich mich wirklich auf das Lächeln der Kinder. Das ist eine Art der Wertschätzung, die man so nur in einem pädagogischen Beruf bekommt.

Karriere in der Kita

Als einziger Kitaträger bietet Fröbel umfassende Qualifizierungs- und Karrieremöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte - über Fach- und Führungskarrieren. Mehr Informationen zu Einstieg und Qualifizierung bei Fröbel gibt es unter www.froebel-gruppe.de/jobs-karriere.